NEWS
LETTER
NEWSLETTER
Y
share
Y
p
k
r
M

Impuls

Warum wir mehr Mut zur Jugendbeteiligung brauchen 

verfasst von Efpraxia Dermitzaki

Efpraxia Dermitzaki

Machtkritisches Denken findet vermehrt Eingang in diverse gesellschaftliche Bereiche. So werden Machtungleichheiten, wie z.B. im Fall von Rassismus oder Adultismus, in unserer Gesellschaft zunehmend erkannt, benannt und hinterfragt. Arbeiten wir als Erwachsene für bzw. mit Kindern und Jugendlichen ist machtkritisches Denken unabdingbar. Als Erwachsene neigen wir bestenfalls zwar dazu, von unserer Zielgruppe her zu denken. Ein wahrer win-win-Effekt entsteht allerdings, wenn wir unserer Zielgruppe die Partizipation an unserer Arbeit ermöglichen. 

 

Kinder und Jugendliche möchten oft mitgestalten und verändern. Auch sie möchten ihre Interessen, Bedarfe und Bedürfnisse äußern und dabei gehört werden, denn sie kennen diese natürlich am besten. Wir müssen an unserer inneren Haltung arbeiten und Kinder und Jugendliche nicht nur als passive Konsumenten, sondern auch als gestaltende Individuen sehen.  Ihre Beteiligung ist schlussendlich unerlässlich für eine funktionierende Demokratie. Ihre Perspektiven sind essenziell und unterscheiden sich von den Blickwinkeln älterer Generationen. Jungen Menschen sollte als gestaltende Teile der Gesellschaft mehr zugetraut und mehr Verantwortung übertragen werden. Dies wiederum bedeutet unsererseits mehr Mut zu Veränderung, denn eine höhere Partizipation führt automatisch auch zu mehr Wandel, aber es bedeutet auch mehr Wertschätzung. 

Andererseits limitieren bestimmte Parameter wie Logistik, finanzielle, personelle oder materielle Ressourcen die Möglichkeit der Teilhabe. Dies ist die bittere Realität in vielen Organisationen und Institutionen bundesweit. Jedoch kann Partizipation auch in einem vorgegebenen Rahmen und unter bestimmten Bedingungen gelingen. 

 

Best-Practice: START-Stiftung

 

Die START-Stiftung verfolgt einen partizipativen Ansatz in einem vorgegebenen Rahmen. Wir bemühen uns, unseren Jugendlichen die Möglichkeit der Mitgestaltung zu geben. Hier zwei Beispiele aus unser Arbeitspraxis: 

 

Das Gremium der Regionalgruppen-Sprecher, das sich aus 2 gewählten Jugendlichen pro Bundesland zusammensetzt, ist das Sprachrohr zu unserer Community. Einmal im Monat findet nachmittags eine 90-minütige Online-Sitzung statt, in der die Jugendlichen ihre Themen äußern und von uns gehört werden. Das Gremium hat aufgrund organisationaler Limitationen zwar kein Entscheidungsmandat, verfügt aber über ein angesehenes Beratungsmandat, welches es zur Mitgestaltung unseres Programms einsetzt. 

 

Der Rahmen der diesjährigen Jahreskonferenz (Location, Termin, Budget, Dienstleister, etc.) wurde zwar von uns gesteckt, aber mit der inhaltlichen Ausgestaltung (Thema, programmatische Elemente, Gäste, Moderation) betrauten wir unsere Geförderten. So kamen innovative Ideen zur Entwicklung des Programms zusammen und wir geben unseren Jugendlichen auch die Chance zu mehr Selbstwirksamkeitserfahrungen. 

 

Tipps für Ihre Organisation: 

 

  • Trauen Sie sich, Ihre Zielgruppe häufiger in Ihre Arbeits- und vor allem in Transformationsprozesse einzubinden. 
  • Schlagen Sie Ihrer Zielgruppe die Etablierung eines Gremiums mit Beratungs- und/oder Entscheidungsmandat vor, um ihre Perspektiven zu berücksichtigen.  
  • Gibt es limitierende Faktoren, wie Budget, etc., wäre Partizipation auch in einem vorgegebenen Rahmen und unter bestimmten Bedingungen denkbar. 

Efpraxia Dermitzaki



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert