Seher Koç, START-Jahrgang 2011, Saarland
Talente wecken
Imke Borchers ist Beraterin bei KOMBÜSE – Kommunikationsbüro für Social Entrepreneurship und kommuniziert unter anderem auch für START. #Gerechtigkeit, #Literatur #Sprache
„Meine Wiederbegegnung mit START hat mich sehr berührt: Im letzten Jahr haben aktuelle Geförderte aus dem Saarland ein Projekt mit der Freiwilligen Ganztagsschule organisiert, in der ich damals als Einrichtungsleiterin gearbeitet habe. Die Jugendlichen waren super motiviert und ein bisschen nervös, als es losging. Das war auch für mich ein tolles Erlebnis – schließlich bin ich selbst einmal eine aufgeregte Stipendiatin gewesen. Das liegt nun schon rund zehn Jahre zurück, und wenn ich überlege, was mir von dieser Zeit vor allem geblieben ist, dann ist es das Wissen um die Verantwortung, die jede und jeder Einzelne für die Gesellschaft hat.
Unser Landeskoordinator legte sehr viel Wert auf soziales Engagement. Ich habe als Stipendiatin vier Jahre lang die Bewohnerinnen und Bewohner eines Seniorenheims begleitet. Durch ihre Erzählungen konnte ich viel über die Geschichte des Saarlands lernen, über Bräuche, Traditionen und regionale Gerichte – und die Bewohnenden haben umgekehrt einen Einblick in die türkisch-aserbaidschanische Kultur bekommen. Von dort stammen meine Eltern.
Die Arbeit mit Menschen hat mir schon immer viel Freude gemacht: Als Schülerin war ich in der Hausaufgabenbetreuung engagiert. Nach dem Abitur bin ich nach Kaiserslautern gezogen, um Biologie und Chemie auf Lehramt zu studieren. Motiviert dazu hat mich vor allem mein Biologieunterricht in der Oberstufe: Der war immer spannend und unterhaltsam, obwohl es um komplexe Sachverhalte ging.
Das wollte ich dann auch: in anderen Menschen –insbesondere in Kindern – Talente wecken. Aber nicht als Lehrerin. Nach dem Studium bin ich als Pädagogin in die Nachmittagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern eingestiegen. Die offene Arbeit mit den Kindern kam mir sehr entgegen. Seit kurzem arbeite ich in der Schulentwicklung. Dort plane ich Projekte zu Nachhaltigkeit und Partizipation, um Schule an die gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen.
Ich selber male sehr gerne und interessiere mich für die französische Sprache. Irgendwann möchte ich fließend Französisch sprechen. Jede und jeder sollte die Chance haben, sich auszuprobieren und herauszufinden, was sie oder er wirklich gern macht!“
